„Das Alte ist vergangen“ – oder – Die wundersame Verwandlung einer Kirchenkanzel.

Seit dem 25. Juni ist die Sanierung im Innenraum der Kirche Trachselwald im Gang. Dabei gilt es fortlaufend noch vielfältige Entscheidungen zu treffen. Dieser Newsbericht kann Ihnen einen kleinen Einblick in die Bautätigkeit geben.

Das Alte ist vergangen, siehe, es ist neu geworden. (2. Kor 5,17) So lautet der erstaunte und erfreute Ausruf, den der Apostel Paulus in einem seiner Briefe an die Gemeinde von Korinth gerichtet hat. Wir können diesen Ausruf nach und nach auch auf den Innenraum unserer Kirche anwenden. Einiges wird uns nach der Sanierung neu begegnen, wobei uns wichtig war, dass die alte Würde des Raumes bestehen blieb. Am Beispiel der Kirchenkanzel können wir kurz aufzeigen, was alles hinter diesen vielfältigen Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten steckt.

Die alte Kanzel aus dem Jahr 1686: Bei der Verankerung an der Wand haben sich immer grössere Gesteinsbrocken gelöst und die Frage stand im Raum: Wie gross ist das Risiko, die Kanzel überhaupt noch zu besteigen? Erst beim sorgfältigen Demontieren der einzelnen Bauteile kamen zwei starke in die Wand eingelassene Balken zum Vorschein, durch welche die ganze Holkonstruktion getragen wurde.

Die Gefahr war also nicht so gross wie befürchtet. Zudem wird sichtbar, dass das Gehäuse im Verlauf der Jahrhunderte mehrere bauliche Veränderungen, Anpassungen und Renovationen erlebt hat. Die Kanzel wo nötig zu flicken und dann wieder im ursprünglichen Zustand zusammen zu bauen, stellte sich als grosse Herausforderung heraus, welcher sich der beauftragte Schreiner aber bedingungslos stellte, und die er ebenso kunstvoll gemeistert hat. Mittlerweile ist sie bereits wieder fest montiert und wartet auf den Maler, welcher dem Ganzen mit geübten Pinselstrichen zu neuer Würde verhelfen wird.

Bei gelegentlichen Besuchen auf der Baustelle staune ich über die Fertigkeiten der Handwerker und bewundere die Ruhe und konzentrierte Arbeitsweise, mit der sie sich ausnahmslos ihren Aufgaben stellen.

Wie Ihr in der Rubrik „Aus dem Kirchgemeinderat“ lesen könnt, haben wir ab Mitte Oktober die Möglichkeit, das Endresultat der Kirchensanierung zu bestaunen. Wie gesagt: Vieles ist neu geworden, der Zweck bleibt aber eigentlich der alte, nämlich auch der, auf den Paulus mit seinem Ausruf ursprünglich hinweisen wollte: Unsere Kirche soll ein Ort sein und bleiben, wo wir Menschen uns immer wieder mit Gott, Jesus Christus, den Mitmenschen und uns selber versöhnen und so unseren Glauben, unser ganzes Wesen, unser Denken und Handeln von Grund auf erneuern können.

Ich freue mich, dass wir in unserer Kirche schon bald wieder solche Erfahrungen teilen können miteinander!

Peter Schwab, Pfr.

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Pfarrer | Peter Schwab | Dorf 9 | 3456 Trachselwald | Telefon 034 431 11 52 | e-mail